Tagebuch aus der modernen Wildnis
Definition: zelten in der modernen Wildnis bedeutet, mit wenig auszukommen, die im Fernsehen bestaunten Methoden von Bear Grylls mit viel Eifer und mässigem Erfolg nachzuäffen, sich den Gegebenheiten der Natur anzupassen und sie so wenig als möglich zu stören.Es bedeutet nach kurzer Zeit zu stinken, zu kleben und zu verfilzen.Es gilt Feuer zu machen und im Wald seinen Geschäftchen nachzugehen, wenn man, wie Sie zum Beispiel, nicht auf Kommando funktioniert, bei der einzigen Gelegenheit im Restaurant. Und hier wird der unglaubliche Vorteil der modernen Wildnis spürbar, denn die unberührte Natur liegt nur eine Bucht entfernt vom zivilisierten Dorf. Der moderne Wilde braucht also keine Würstchen zu jagen, nein, er kann sie einfach einkaufen
Ihre Ausrüstung im Wesentlichen:
ein 30Dollar Zelt
Schnur
eine Decke
ein Messer
Bücher
Badehose und Kleider
eine Taschenlampe
Tag 1
Heiss. Sie bauen das Zelt im Schatten auf, die Sie penibel darauf achtend, dass keine Kokosnusspalme über ihrer Behausung gedeiht, da sie ein grosser Anhänger von Statistiken in Bezug auf „Totschläge durch Kokosnüsse“ ist.
Um sechs Uhr ist es stockdunkel, wer dann noch kein Feuer gemacht hat ist selber Schuld, denn die Blutsauger sind schnell zur Stelle und Holz findet sich besser, wenn man es sehen kann.Der Er kanns trotzdem . Es gibt Avokado und in der Glut gegrillte Yuca (Wurzelgemüse mit Geschmack nach Marroni und Kartoffel). Um sieben fallen ihnen beinahe die Augen zu, die Dunkelheit ist wie ein schwerer, warmer Mantel. Im Zelt merken sie, dass sie nicht mehr 16. sind. Bereits nach zehn Minuten beginnen sie sich auf dem harten Boden herumzuwälzen.
Der Dschungel pfeift, zirpt, summt, flötet,piepst, quikt,gurrt, knackst, raschelt, röchelt, zischt, scharrt, säuselt, knistert und knirscht – unheimlich fremd und wunderschön. Sie flüstern nur selten.
Sie erwacht ab den fallenden Regentropfen. Ein himmlisches Gefühl, im Zelt zu liegen und dem lauten Prasseln zuzuhören. Sie findens romantisch. Dann trifft sie der erste Regentropf auf den Kopf. Sie findens lustig. Es folgen weitere, in grossen Abständen. Ihr fällt auf einmal auf, dass das Zelt doch sehr simpel ist. Dann fallen die Tropfen immer schneller, es wird etwas ungemütlich. Sie warten lachend auf das Ende des Regens. Es kommt die Sintflut. Aus den Tropfen werden Rinnsale, ihre Füsse schwimmen. Sie lachen nicht mehr, sondern drücken sich eng auf die 50x50 halbtrockenen Zentimetern,rücken alle 15 Minuten mit dem klitschnassen Frottetuch dem sich im ganzen Zelt ausweitenden See auf den Leib und versuchen die Nässe am ganzen Körper zu ignorieren.
Es ist halb vier, als der Regen aufhört und sie erschöpft einschlafen.
Tag 2
Sonnenschein und Wärme wecken sie auf. Der Anblick vor ihrem Zelt so schön, dass die Strapazen der Nacht schnell verziehen sind.
Baden, dösen, lesen, Schwemmholz trocknen,spazieren, Abendessen einkaufen, aus Palmenblättern eine Schlafunterlage basteln und SIE kennenlernen. Roxy heisst sie und es ist Liebe auf den ersten Blick. Sie kam und blieb.
Tag 3:
Müde.Wieder schlecht geschlafen. Palmenblätterbett ist noch ausbaubar. Roxy hat die ganze Nacht Wachhund gespielt und so manches Tier vertrieben.
Die Affenbande kommt zweimal am Tag vorbei und frisst über den Bäumen des Zeltes und lässt sich durch nichts stören.
Tag 4:
Sie sind langsam routinierte Wilde und sehen auch so aus. Die Knochen schmerzen, die Palmenblätter helfen nur wenig.
Ihr Tagesrythmus hat sich völlig verändert, Bettzeit ist spätestens halb acht und Aufstehen tun sie wie zwei fanatische Frühaufsteher.
Tag 5:
Es beginnt zu jucken und sie kriegen Pickel wie Teenies. Es müffelt im Zelt.
Roxy ist nicht mehr wegzudenken. Die Affenbande ist pünktlich.Yuca, Kokosnüsse, Avokado und Würstchen schmecken ihnen noch immer.
Tag 6:
Abbruch, Aufbruch und Abschied da schwarze Regenwolken im Anmarsch. (und ein Bett und eine Dusche sehr verlockend klingen). Roxy muss von einer netten Familie mit vielen Würstchen abgelenkt werden, damit sie auf den Bus können. Der Er will dreimal umkehren und sie holen.
Sie fliegen heute nach Kuba.
Ihre Ausrüstung im Wesentlichen:
ein 30Dollar Zelt
Schnur
eine Decke
ein Messer
Bücher
Badehose und Kleider
eine Taschenlampe
Tag 1
Heiss. Sie bauen das Zelt im Schatten auf, die Sie penibel darauf achtend, dass keine Kokosnusspalme über ihrer Behausung gedeiht, da sie ein grosser Anhänger von Statistiken in Bezug auf „Totschläge durch Kokosnüsse“ ist.
Um sechs Uhr ist es stockdunkel, wer dann noch kein Feuer gemacht hat ist selber Schuld, denn die Blutsauger sind schnell zur Stelle und Holz findet sich besser, wenn man es sehen kann.Der Er kanns trotzdem . Es gibt Avokado und in der Glut gegrillte Yuca (Wurzelgemüse mit Geschmack nach Marroni und Kartoffel). Um sieben fallen ihnen beinahe die Augen zu, die Dunkelheit ist wie ein schwerer, warmer Mantel. Im Zelt merken sie, dass sie nicht mehr 16. sind. Bereits nach zehn Minuten beginnen sie sich auf dem harten Boden herumzuwälzen.
Der Dschungel pfeift, zirpt, summt, flötet,piepst, quikt,gurrt, knackst, raschelt, röchelt, zischt, scharrt, säuselt, knistert und knirscht – unheimlich fremd und wunderschön. Sie flüstern nur selten.
Sie erwacht ab den fallenden Regentropfen. Ein himmlisches Gefühl, im Zelt zu liegen und dem lauten Prasseln zuzuhören. Sie findens romantisch. Dann trifft sie der erste Regentropf auf den Kopf. Sie findens lustig. Es folgen weitere, in grossen Abständen. Ihr fällt auf einmal auf, dass das Zelt doch sehr simpel ist. Dann fallen die Tropfen immer schneller, es wird etwas ungemütlich. Sie warten lachend auf das Ende des Regens. Es kommt die Sintflut. Aus den Tropfen werden Rinnsale, ihre Füsse schwimmen. Sie lachen nicht mehr, sondern drücken sich eng auf die 50x50 halbtrockenen Zentimetern,rücken alle 15 Minuten mit dem klitschnassen Frottetuch dem sich im ganzen Zelt ausweitenden See auf den Leib und versuchen die Nässe am ganzen Körper zu ignorieren.
Es ist halb vier, als der Regen aufhört und sie erschöpft einschlafen.
Tag 2
Sonnenschein und Wärme wecken sie auf. Der Anblick vor ihrem Zelt so schön, dass die Strapazen der Nacht schnell verziehen sind.
Baden, dösen, lesen, Schwemmholz trocknen,spazieren, Abendessen einkaufen, aus Palmenblättern eine Schlafunterlage basteln und SIE kennenlernen. Roxy heisst sie und es ist Liebe auf den ersten Blick. Sie kam und blieb.
Tag 3:
Müde.Wieder schlecht geschlafen. Palmenblätterbett ist noch ausbaubar. Roxy hat die ganze Nacht Wachhund gespielt und so manches Tier vertrieben.
Die Affenbande kommt zweimal am Tag vorbei und frisst über den Bäumen des Zeltes und lässt sich durch nichts stören.
Tag 4:
Sie sind langsam routinierte Wilde und sehen auch so aus. Die Knochen schmerzen, die Palmenblätter helfen nur wenig.
Ihr Tagesrythmus hat sich völlig verändert, Bettzeit ist spätestens halb acht und Aufstehen tun sie wie zwei fanatische Frühaufsteher.
Tag 5:
Es beginnt zu jucken und sie kriegen Pickel wie Teenies. Es müffelt im Zelt.
Roxy ist nicht mehr wegzudenken. Die Affenbande ist pünktlich.Yuca, Kokosnüsse, Avokado und Würstchen schmecken ihnen noch immer.
Tag 6:
Abbruch, Aufbruch und Abschied da schwarze Regenwolken im Anmarsch. (und ein Bett und eine Dusche sehr verlockend klingen). Roxy muss von einer netten Familie mit vielen Würstchen abgelenkt werden, damit sie auf den Bus können. Der Er will dreimal umkehren und sie holen.
Sie fliegen heute nach Kuba.
Henne Jael - 2. Jan, 14:53