vom lagerfeuer, der Farbe hellgrün und aufblasbaren weihnachtsmännern

Humane Impressionen aus der Kitehouse-Zeit:

Die Kitehousebosse. Kent kitet, trinkt, feiert und redet. Lucie schaut zum Kind und ist unnatürlich gut gelaunt. Kent überfährt Pferde. Lucie lächelt immer. Kent redet nur über Kites und sich selbst und verkauft beides sehr gut. Lucie organisiert in der Zwischenzeit. Auswirkungen: Angemeldete Gäste stehen vor verschlossener Tür oder vollen Zimmern, gebuchte Privatzimmer stellen sich als ein Bett in der Küche heraus, im Allgemeinen ist im Kitehouse scheinbar ohne Grund ein ständiges Umziehen im Gange, so dass alle bestimmt einmal in jedem Zimmern geschlafen haben und Er und Sie sind nun vorübergehende Besitzer neuer Brunos (wer will einen haben?)

Am kitehouseschen Lagerfeuer versammeln sich viele Menschen mit kulturell verschiedenen Hintergründen, was für alle Beteiligten sehr wertvoll ist. Man lernt viel über russische Korruption, bulgarische Denkweise, kanadische Streitweise, holländische Ausdrücke und amerikanische Kentnisse. Ein hollänisch-amerikanisches Gespräch hatte in etwa folgenden Inhalt: Der Amerikaner hatte keine Ahnung von irgendwelchen geografischen Eigenheiten des holländischen Landes, noch irgendeine Idee vom Kontinent „Europa“ (sein Unwissen entschuldigte er mit der Aussage „ich bin Amerikaner“, was Amerikaner Nr.2 am selben Feuer etwas in Rage versetzte, was aber eine andere Geschichte ist). Was der Amerikaner zur allgemeinen Belustigung aber wusste: Holland=swaffeln, mit ganzer dazugehöriger Geschichte. Das also bewegt die Welt, Männer die ihre Penisse an irgendwelche Gegenstände schlagen (zur Veranschaulichung und kulturellen Weiterbildung bei YouTube "swaffeln Taj Mahal“ eingeben. Es steht eidrückliches Anschaungsmaterial zur Erläuterung dieses Fachbegriffes bereit)

Eine besonders heroisch- übermütige Geschichte ereignete sich eines Abends:
Amerikaner Nr.3 hinkte mit blutigem Fuss ans Feuer. Was vorher geschah: Der schmächtige Mann verlor sein Kitebrett und suchte zu Fuss die nächste Bucht ab. Dazu musste er einen Fluss durchqueren. Er fand sein Brett nicht und machte sich auf den Rückweg. Als er den Fluss abermals durchschwimmen wollte, blickte ihn vom anderen Ufer ein Krokodil an. Nach kurzem Zögern beschloss er, seine Hoffnung in die Trägheit des Tieres zu setzen und stürzte sich in die Fluten. Das Krokodil tat es ihm gleich. Also musste er wieder ans Ufer zurück. Nach einigen Minuten des Nachdenkens beschloss er, sich einen Stock zu suchen, ausserdem hatte er noch ein Küchenmesser! in der Hosentasche. Würde ihn das Krokodil nun angreifen, könnte er ihm in die Augen stechen, lautete seine Überlegung. Etwa 15 Meter oberhalb des Krokodils stieg er also nochmals ins Flusswasser und schwamm, so schnell es seine Waffen erlaubten, ans andere Ufer.
Dabei schlug er sich an einem Stein den Fuss auf.


Nach einem windstillen Tag packte den Er das Heimweh und den Missmut so sehr, dass er ihr verkündete: Ich fliege noch diesen Monat heim.
Sie fand das irgendwie keine so gute Idee und fragte das grosse Orakel Internet um Rat. Windfinder führte ihr die Lösung vor Augen: Eine Insel umgeben von ständigem hellgrün (= relativ starker Wind) und zudem von Kitern noch nicht so entdeckt und zudem sehr interessant. Da sie den er schon eine Weile kennt, war sie sich sicher, dass das hellgrün ihn überzeugen würde ihre Reise noch ein bisschen fortzusetzen. Und so war es auch.

Nach einem Monat Kitehouse verliessen sie den Ort mit zwei lächelnden Augen. Was sie erwartete: Ein vom weihnachtsstress aus allen Winkeln und Ecken platzendes San Jose. Kaum war der Flug gebucht und alles organisiert, fuhren sie an die Küste, wo sie ein mit Hochhäuser besetzter Touriort empfing.

Weihnachten, 36 Grad, Plastikschnee, aufblasbare Tannenbäume und Weihnachtsmänner, Raketen und in allen Farben blinkende Lichterketten untermalt von Weihnachtsliedern in Technoversion.
Er und Sie haben sich ein Zelt gekauft und machen sich noch heute auf den Weg in die Wildnis.

Feliz Navidad

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