Donnerstag, 2. Februar 2012

von kubanischen Goldfischen

Reisen
Reisen in Kuba ist anders.Individualreisen ist weniger verbreitet als in anderen Ländern und dadurch manchmal ein wenig kompliziert.
Reisemittel der Er und Sie (auf immer mehr oder minder legalem Weg): Autobus, Kollektivos, Bicitaxi (Velotaxi), Taxi, Viehwagen und Pferdekutsche.

Schlafen, Essen und Trinken
Von Übernachtungen am Flughafen ist abzuraten, dazu mehr unter der Rubik „Geld“.
Es gibt jede Menge „Casas particulares“, Zimmer die von Familien vermietet werden. Der Standart dieser Zimmer ist extrem unterschiedlich, der Preis immer ziemlich gleich. Meistens bieten die Familien auch Verpflegung an und mit ein bisschen Glück speist man wie die Könige (Hummer, Krebse, Reis und Früchte). Eine Zeit lang hatten sie eine eigene Küche, was eine tolle Sache war, da sie an windstillen Tagen vollauf damit beschäftigt waren, Lebensmittel zu finden. Die Supermärkte sind gross und voller leerer Regale, abgesehen von Rum, Zigaretten, einigen Konservendosen und Kekse lässt sich nichts ersteigern. Früchte, Eier, Gemüse und Reis werden oft auf der Strasse von mobilen Händlern verkauft, die man irgendwo auf ihren Rundgängen erwischen muss. Glück bedeutete, wenn man nach drei Tagen 10 Eier findet.
Restaurants sind, mit wenigen Ausnahmen, nicht zu empfehlen. Dafür lohnen sich Besuche bei den lokalen Essbuden und den Cafeterias, wo man, oft dierkt aus der Stube der Familien, Sandwichs, Süssgebäck und kalte „Perro caliente“ (Hotdog) essen kann.

Geld
Die zwei Währungen (Peso normal und Peso convertible (Devisen, 1 CUC= 1 Dollar) ) spalten das Land in zwei finanzielle Dimensionen.Darüber liesse sich sehr viel schreiben, hier aber nur einige Beispiele zum Verständ- oder Unverständnis.
Kubander verdienen zwischen 12 und 25 CUCs pro Monat, wobei 25 dem Lohn eines Arztes entspricht. Essen auf der Strasse und Einkaufen auf der Strasse, sprich in Pesos bezahlen, ist sehr günstig, ein Perro caliente beispielsweise kostet etwa 40 Cents, ein Teller mit Reis, Fleisch und Salat 1.50 CUC. Dasselbe Menü in einem CUC- Restaurant kostet 7-10 CUCs.
Eine Übernachtung in einem Casa kostet für Touristen 20-25 CUCs. Eine Hose kostet 10 bis 20 CUCs. Ein Mixer 30 CUCs.
Wer im Tourismus arbeitet, verdient ein x-faches des gewöhnlichen Lohns, was nun zur Folge hat, dass viele Akademiker im Tourismus arbeiten.
Geld in Kuba zu beziehen ist einfach, wenn man eine nicht amerikanische Kreditkarte besitzt, die einwandfrei funktioniert. Dem Er seine spuckte mal ein bisschen Geld aus, mal viel und mal gar keins und zu guter Letzt überhaupt nichts mehr. Nach einer Geldautomatenodyssee reisten sie drei Tage vor Abflug mit dem letzten Geld an den Flughafen, wo sie warteten und warteten und warteten.


Medizinische Versorgung
Der Er hatte sich in den Kopf gesetzt, seine Weisheitszähne so weise wie möglich zu ziehen. Kuba schien ihm dafür das geeignete Land. Mit Hilfe von Freunden und Schmiergeld wurde sein Wunsch schneller wahr als ihm lieb war. Das Behandlungszimmer konnte sich nur mit viel Fantasie als Zahnarztpraxis behaupten. Ein Holztisch mit ein paar vereinzelten Medikamentdosen und einem Foto von einem Kind, ein kaputter, fleckiger Behandlungstuhl. Darüber zwei Drähte, die auf eine Lampe zu warten scheinen. Ein verschleimtes Spühlbecken und ein dreckiges Tablett mit in Servietten eingewickelten Zahnausreissutensilien. Dem Er seine Augen flackerten. „Siehst du das?“ „Ja. Wenn du nicht willst, können wir auch gehen. Du MUSST nicht“. „Doch, doch, ich will.“
Die Zahnärztin sagte „Augen zu“, als sie die Spritze auf seinen Mund richtete. Riesig, wirklich riesig und rostig im Schaft. Der Er blinzelte. Sie spritzte. Der Er sagte „ohh“ und dann nichts mehr. Sein Gesicht wurde kreideweiss, er begann aus allen Poren zu schwitzen, seine Augen verdrehten sich, seine Extremitäten zuckten krampfhaft. Nach einer unendlichen Weile, in der die Sie Todesängste ausstand und die Zahnärztin sichtlich hilflos mit einer in Alkohol getränkten Watte vor seiner Nase herumfuchtelte und die Sie fragte, ob er das öfters hätte, und die Sie hysterisch wurde, öffnete Er die Augen nur um mit schwerer Zunge mitzuteilen, dass er nichts mehr sehen würde. Für Sie war klar: Da ist ein Nerv getroffen oder ein falsches Mittel gespritzt worden. Sie fuchtelte nun auch wie wild und hätte laut heulen mögen. Dann konnte er plötzlich wieder sehen und sein Gesicht bekam Farbe. Und Ruckzuck war der Zahn auch schon draussen. Nach einem Spaziergang an der frischen Luft war er bereit für den Zweiten. Dieses Mal hielt er die Augen geschlossen, die Sie sagte „Atmen, atmen, atmen“, der Er behielt seine rosige Gesichtsfarbe und keine fünf Minuten später war auch der zweite Zahn ausgerissen.
Fazit:Medizinische Versorgung zufriedenstellend und kompetent, absolut kein Problem solange der Patient beim Anblick von Monsterspritzen nicht das Bewusstsein verliert.

Freundschaften schliessen
Man brauche: Kitematerial. Die Nachricht von kitenden Ausländern verbreitet sich im Dorf so schnell, dass, kaum ist der Kite aufgepumpt, schon eine Gruppe Interessenten und Surfer zur Stelle sind. Ruckzuck und Er und Sie waren Materialverleiher und Lehrer und nie allein am Strand. Die Jungs herzlich, die Unterkunft bei einem Windsurfer unglaublich freundschaftlich-familiär. Gemeinsame Ausflüge an schöne Strände wurden in einem schulreiseähnlichen Chaos und grosser Vorfreude organisiert,Krebse bei Nacht gefischt und Feste und Abschiedsfeste gefeiert. Nach kurzer Zeit war es, als hätten sie schon immer dazugehört. Im Dorf wurden sie von allen Seiten gegrüsst und begegneten überall bekannten Gesichtern.
Sie fühlten sich sehr Willkommen, die Kubanos liessen sie an ihrem Leben teilhaben mit einer nicht gekannten Selbstverständlichkeit.
Sie wären gerne noch eine Weile geblieben.

Wind und Kiten
80% Windtage, Platz zum verschwenden, flaches, türkisfarbenes Wasser – ein unberührtes Paradies.

BrisasBruno



BrisasDaniela


Gayos


Nun sind sie wieder in Costa Rica, dass nun beinahe wie Europa wirkt mit den überfüllten Supermärkten, den neuen Autos, dem Stress und dem Überangebot.
Der Nordwind bläst die letzten Tage davon, verwischt so manche Spur, ist kalt und unnachgiebig.
Was bleibt übrig von dem Erlebten? Dieser Blogeintrag ist nur ein müder, hilfloser Abklatsch von dem was sie erfahren und gefühlt haben. Am Schluss bleibt immer die Stille, in der die unausgesprochenen Worte schwer zu Boden fallen. Und sie glaubt fest dass in dieser Stille die Erinnerung bestehen kann.
Der Nordwind bläst und der Regen prasselt. Wie das Loch stopfen, dass zwischen heute und morgen liegt? Und wird es wieder wie es war? Hier drehen Goldfische stumm ihre letzten Kreise.



Ps: Er und Sie mögen sich noch immer sehr und fliegen morgen gemeinsam nach Hause

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